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Freistaat Bayern
Unterhaching
Provence 2002, das Tagebuch
7.6.02    START

Los gings wie immer mit der Motorradmontage auf dem Anhänger im strömenden Regen. Nach einer heißen Dusche sind wir dann um 16:30 Richtung Urlaub gestartet. Das Wetter wurde auch besser und so erreichten wir gegn 19:15 h den Bodensee. Mit Glück kamen wir noch durch den Pfändertunnel, der z.Zt. ab 19:30 h wegen Malerarbeiten gesperrt ist. Gegen 22:00 h erreichten wir unseren Übernachtungsplatz, eine Raststätte vor Bern mit rückwärtiger und damit geschützter Parkzone. Ruhige Nacht verbracht
8.6.02
8:00 h Weiterfahrt Richtung Süden. Übliche Route: Bern, Lausanne, Genf, Grenoble, Sisteron und Manosque nach St. Laurent zum Campingplatz D'Enriou.
Natürlichch hat es ca. 15 km vor unserem Ziel wieder zu regnen begonnen so daß wir nach unserer Ankunft um 17:30 h tropfnass das Vordach aufbauten und wenigsten noch dem Strom anschlossen.
Insidertipps zufolge sollte das Wetter aber am nächsten Tag schöner werden, allerdings mit dem kalten Nordwind, dem Mistral .

9.6.02 CHECKTOUR 
  
Der Morgen begann mit aufgelockerter Bewölkung, gegen 11:00 h lugte sogar die Sonne raus und es begann abzutrocknen. Da wir wegen des schlammigen Weges die Bikes nicht einsauen wollten sind wir nach dem Frühstück erstmal an den Steilufern des Verdon ca 2 h.  zur "Cave" gewandert.
Wegen der Vergaserprobleme an Geisi´s BMW (Rostpartikel im Tank nach der Winterpause) hat er dann die Schwimmerkammern abgebaut, Düsen gereinigt, die Metallsieb-Benzinfilter gegen Papierfilter getauscht, den Tank abgebaut und den Entlüftungsschlauch gekürzt
Gegen 15:00 h sattelten wir dann unsere Motorräder zu einer kleinen Checktour nach Moustiers. Nach ein paar Kilometern blieb die Maschine wieder einmal stehen. Der Grund: Die Bezinfilter waren leer. Trotz ausreichend Benzin im Tank (!) wollte dieses partout nicht nachlaufen. Also Tank abgebaut, Bezinhähne durchgeblasen, alles ohne Erfolg. Schließlich kam Christian die Idee, die oberen Zulaufschläuche zu kürzen, die durch die etwas längeren neuen Filter  ein leichtes "S" beschrieben. Nachdem sich Geisi dabei noch den halben Daumen abgeschnitten hatte und wir alle schließlich scheußlich nach Benzin stanken, sickerten die ersten Benzintropfen ins Schauglas. Warum das so funktionierte wollte er noch ergründen!    
Weiter gings dann über Riez nach Moustier, wo wir durch das reizende Örtchen bummelten. Der angekündigte Mistral war "voll am Blasen" , leider aber ziemlich kalt, was uns auf der Weiterfahrt rund um den See SAINTE-CRIOX-DE-VERDON veranlasste die Sturmhauben und Unterzieher nachzulegen.

10.6.02   TOUR8: 10:45-19:00,  230 km, 5:16 h eff.  43,6 km/h ,  434m-1196m

Anfahrt über RIEZ und MOUSTIER. Natürlich blieb Helmut´s Supermotorrad wieder stehen, nachdem beim Umschalten auf Reserve die Benzinfilter wieder "trocken" blieben. Nach Tankstop in RIEZ gings dann wieder.
Von MOUSTIER aus kletterten wir am Verdon entlang auf den COL d' AYEN.
In LA PALUD begann die berühmte Route des Crètes. Sie führt in einem 25 km langen Rundkurs an spektakulären Abgründen den gesamten Canon de Verdon entlang. Diese fahrerisch sehr anspruchsvolle Strecke war diesmal noch durch böigen Wind gewürzt, der bei den Passagen entlang der Steilwände das Bike manchmal nachdrücklich in Richtung Abgrund drängte.
 Zurück in LA PALUD senkte sich die D952  stetig hinab wo wir nach Ankunft in CASTELLANE das Level des Verdon wieder erreicht hatten. (724m) . Wir folgten nun dem Routenvorschlag der Tour 8 Richtung Grasse. Nach einer Rast mit Nickerchen machte sich die Schwerarbeit in den Serpentinen bemerkbar und wir beschlossen abzukürzen und direkt am RIVE GAUCHE des Verdon zurückzufahren.
Auch hier gings wieder mit vielen Serpentinen und Spitzkehren bis auf 1200m. Auf halber Strecke zum See sahen wir auf die Route des Crètes am rechten Ufer hinüber.
An den BALCONS de la MESCLAT  war der spektakulärste Punkt der Tour. Hier wendet der Verdon in einem 180° Knick. (keine Worte, siehe Bild !).
Nach jedem Aufstieg folgt ein Abstieg (ebenso anstrengend) so daß  wir um 19:00 h ziemlich platt am Campingplatz ankamen. Nach kalter Küche und einem Schlummertrunk gings flott in die Kiste.

11.6.02  TOUR 711:00- 8:00, 182 km, 3:37 h eff., 50,3 km/h,  294m-738m

Heute Nacht wars saukalt, aber der Mistral lag in den letzten Zügen und Mittag wurde es richtig warm.
Da wir alle von der gestrigen Monstertour noch ziemlich groggy waren, nahmen wir uns die Entspannungstour 7 vor. Auf dem Programm standen Lavendelfelder um PUIMAISSON (leider noch nicht richtig blau blühend), über DIGNE an der Durance entlang bis MANOSQUE , wo wir uns einen Kaffee auf dem Dorfsplatz genehmigten, anschließend Altstadtbesichtigung (wir die Kultur und Christian die Cafes mit TV um laufend den Spielstand des Schicksalsspiel DEUTSCHLAND-KAMERUN (2:0) zu erfahren).   
Weiterfahrt über Riez. Dort gabs endlich einen Supermarcheé mit Grillfleisch (Lammkotelette und Pute) und Salaten fürs heutige Abendessen.
Christian warf um 19:00 h den Grill an, während Geisi sein GPS auslaß und die Kamerabilder auf den Laptop lud.

2.6.02  TOUR  an die Côte d'azur

Diesmal war es Christian´s "Reiskocher" der zickte. Er befürchtete wohl, daß Reis mit zuwenig Öl anbrennt und verlangte nach der Abfahrt per roter Lampe nach demselben.
Nach dem Motto "zurück zu den Wurzeln" wollten wir heute den Geburtsort von Moni kennenlernen. Dieser liegt an der Côte d'Azur und nennt sich OLLIOULES. Nachden wir uns durch den Verkehr in TOULON gekämpft hatten genehmigten wir uns vor dem Hotel de Ville erst mal einen Caffee noir. Dann suchten wir in der Nähe des GARE de SANARY nach dem Geburtshaus von Moni. Der Eigentümer "CASTELL" war inzwischen verstorben und das Anwesen verkauft worden.
Auf der Rückfahrt legten wir nochmal ein kurzes Schläfchen ein.
3.6  RUHETAG
Heute war Relaxen angesagt. Geisi vervollständigte seine Aufzeichnungen und brachte Ordnung in den Wust von Bildern GPS-Daten etc... Die Mädels lagen in der Sonne.
Gegen 16:00h fuhren Geisi und ich noch schnell nach Aups, um ein Paar Kleinigkeiten einzukaufen...war fahrerisch kein Erlebnis, da Sch..straßen.

Gegen Abend packten wir die Motorräder auf den Hänger, da wir morgen früh nach Bedoin weiterfahren wollten.
Nach einem Schlummertrunk gings früh ins Bett.

4.6. Umzug nach Bedoin

8:00h Abfahrt Richtung Bedoin. Über Manosque, die Regionen  Luberon, Vaucluse, und Carpentras erreichten wir gegen 12:30 h den Zielcampingplatz BELEZY. Dieser  war jedoch derart überfüllt , daß wir zurück im Ort den CAMPING MUNICIPAL erkundeten. Der lag am Hang an  der Rückseite des Ortes in Terassen angelegt mit großzügigen Stellplätzen.
Kostenpunkt pro Tag 12,50 EURO (!)
Nachdem wir uns eingerichtet hattten, fuhren die Männer noch eine Runde auf den Mt. Ventoux.
Abend gings dann noch zu einem Bummel in den Ort, wo wir die Fahrerlager des morgigen Bergrennens besichtigten.

15.6.  TOUR 6  10:30 - 18:00, 249 km, Durchschnitt: 49,8 kmh

Gleich nach dem Start der erste unfreiwillige Stop: Wegen des Bergrennens am Mt. Ventoux war die direkte Verbindung nach unserem ersten Tourpunkt gesperrt. Ein kleines Päßchen (über Flassan) hat uns schließlich wieder auf Kurs gebracht. In SAULT wurde Christian von einer Wespe in den Bauch gestochen und von Melody auf der Strasse verarztet.
Nach SAULT fanden wir endlich ein Lavendelfeld, das zu blühen begonnen hatten.  Den Schwenk nach Forcalcier haben wir abgekürzt und sind direkt zum Begin der Paßstrasse auf den "Signal de Lure" nach St.Etienne.

Hier gings gings hoch auf 1800m mit Brotzeit auf dem Pass. Ausblick nach Norden auf die schneebedeckten Spitzen der Alpen
Abfahrt über Val Belle nach Sisteron wo es brütend heiß wurde.
Wir gönnten uns eine Orangina, den Achtelfinalsieg Deutschlands über Paraquay und mangels Kondition eine Bockerlbahnfahrt auf die Zitadelle.   
        
Auf der Weiterfahrt nach Ribiers öffnete sich die "Gorges  de la Méouge".
In Séderon erstanden wir das erste Drittel unseres Abendessens, über den Col de Macuégne in Mte Brun les bains das Baguette.
Da der Mt. Ventoux auch von dieser Seite das gesamte Wochenende  gesperrt war, fuhren wir wieder über Sault und Flassan (diesmal im Tal) nach Bedoin. Hier kauften wir noch Obst ein.
Durch den Ort und auf der Ausfallstrasse bretterten die Formel- und Tourenrennwägen zum Start.

16.6. TOUR Markt in ISLE sur le SOURGE, Sigtseeing in AVIGNON   

Nach einem gemütlichen Frühstück fuhren wir um 10:30 h Richtung ISLE sur le SOURGE (..Venedig des Comtat, Zentrum der Antiquitäten u.d. Trödels)  auf den Markt.   
Und nun kams kulturmäßig knüppeldick: AVIGNON in 3 Std.
Durch Christian´s Parkplatznase ( wo der Parkplätze findet, sucht Geisi nicht mal zu Fuß) standen wir 500 vor der Pont D'Avignon sicher und schattig unter Platanen. Schattig war wichtig, da das Thermometer mittlerweile 33° C erreicht hatte. Erste Station war NOTRE DAME des Domes, gleich daneben der gotische Bischofspalast, der später den Päpsten als Residenz (Curie verlegt von Rom nach Avignon) diente. Detaillierte geschichtliche Informationen entnehmen Sie bitte der einschlägigen Literatur !       
Über den Uhrenplatz (Place de l'horsloge), die "Theatinerstrasse" von Avignon, McDonalds und entlang der 5 km langen, gut erhaltenen Stadtmauer tanzten wir schließlich auf der Pont St. Bénézet ( ..sur le PONT D'AVIGNON).

Auf der Stadtmauer spazierten wir schließlich über den Jardin des Papes zurück zu unseren Motorrädern.

17.6  TOUR5  Markt in Bedoin,  Mt. Ventoux , Ginstertour, 130 km

Da heute in unserem Ort Markt angesagt war, brachen wir gleich nach dem Frühstück mit 2 Rucksäcken dorthin auf. Nachdem Geisi´s gefüllt war (Zutaten fürs Abendessen) , verdrückte er sich schleunigst zum Camp zurück, da stundenlanges umherirren auf Märkten bei 33° im Schatten zu seinen Lieblingsbeschäftigungen gehört.
Nachdem Stunden später auch die "Mädels" zurückkamen, starteten wir noch eine Kurztour auf - und um den Mont Ventoux (außer Melody, wegen "Montezumas Rache")

Über die Ostseite erklommen wir den Gipfel. Dieser Berg ist vor allem durch die "Tour de France" berühmt geworden. Auf dem Asphalt kann man bis zur Passhöhe die Namen der Radsportcracks finden, die von den Fans dort aufgepinselt worden waren.
Auch sonst finden hier diverse Rennsportveranstaltungen statt. Am vergangenen Wochende z.B. das oben erwähnte Bergrennen.

18.6 TOUR in die CAMARGUE , 380 km

Heute hatten wir uns viel vorgenommen: Eine Fahrt in und durch die Camargue.
Wegen des relativ langen Anfahrtsweges verzichteten wir auf landschaftlich und fahrerisch reizvolle Strecken und bretterten auf Schnellstraßen nach ARLES. Gleich dahinter beginnt die Camargue mit allem, was man an Klischées erwartet: Flamingos und Reiher in den Étangs , kleine Herden der schwarzen Stiere und halbwilden weiße Pferde und natürlich jede Menge Gegend !
Am Südrand an der Küste erreichten wir Saintes-Maries-de-la-Mer, den berühmten Wallfahrtsort der Zigeuner, mit den Haupttreffen im Frühjahr und Herbst.

Um Fauna und Flora aus nächster Nähe zu erleben , beschlossen wir eine Bootstour auf einem der Wasserarme zu machen. Bis zur Abfahrt war noch Zeit so  daß ein Abstecher zu den Salinen von Giraud gerade ins Programm passte.
Nach einem doppelten Café noir in einem der Strandcafés waren wir fit für die Heimfahrt.

19.6.02 TOUR 4/1  Fontaine de Vaucluse, Gordes, Ockerfelsen v. Roussilion

Dies war wohl einer der heißesten Tage mit über 35° C im Schatten.
Unsere erste Station war die Fontaine de Vaucluse. Das ist eine Quelle, deren Tiefe und Herkunft im Berg bis heute unbekannt ist.
GORDES, Station #2, wird immer mehr zu einer Sommerfrische für betuchte Pariser (schnelle TGV Verbindung). Von hier aus besuchten wir die Abtei von Senanque.
Roussilion bot malerische Anblicke im Dorf sowie die berühmten Ockerfelsen.
Da wir vergessen hatten rechtzeitig zu tanken, blieb uns nichts anderes übrig, als, abseits unseres Heimatkurses, schließlich bis APT zu fahren. Der Rückweg führte uns nun uber den Col de Murs. sicherlich eines der schönsten "Päßchen", wenn wir da nicht gegen die schon sehr tief stehende Abendsonne hätten fahren müssen.

21.6.02  Ab nach Hause: Start morgens gegen 11:00 h